Liverollenspiel in der aventurischen Spielwelt

Eine Beispielgeschichte

Die drei Larper Michael, Thomas und Heike sind Teilnehmer eines aventurischen Liverollenspiels. Sie haben sich entschieden, mit dem balihoher Krieger Wulfhelm, dem puniner Gildenmagier Engardion und der Streunerin Alrike in das Spiel zu starten. Kurz nach Spielbeginn finden Michael und Heike den als Magier gewandeten Thomas, der am Rande eines Waldweges liegt und sich den Kopf hält.

„Die Zwölfe zum Gruße, gelehrter Herr! Was ist Euch denn zugestoßen?“, ruft der Krieger dem Mann am Boden entgegen, während sich die Streunerin aufmerksam in der Gegend umschaut. Sie glaubt im Wald eine Bewegung gesehen und gehört zu haben. Wulfhelm hat das Schwert am Gürtel gelockert und nähert sich langsam dem am Boden Liegenden. „Oh, bin ich froh jemanden zu treffen, der die rechten Götter ehrt!“, sagt der Magier mit weinerlicher Stimme. „Ich wurde von ein paar feigen Strolchen niedergeschlagen und ausgeraubt. Sie haben mir sogar meinen Magierstab abgenommen.“

Tatsächlich wurde Thomas kurz vorher von drei als Räubern verkleideten NSCs (Nichtspielercharakteren) angegriffen und überfallen, die hier im Wald im Auftrag der Spielleitung versuchen eine Räuberbande darzustellen, die arme Reisende überfällt. Den drei Spielern, die gerade aufeinander getroffen sind, ist sofort klar, dass sie den Wald aufmerksam im Auge behalten müssen. Genauso besteht aber trotz des freundlichen Grußes im Namen der Zwölfgötter und der scheinbaren Notlage des Mannes möglicherweise noch Grund zum Misstrauen.

„Ihr seid ein Magier?“, fragt der Krieger misstrauisch und zögert dem Mann aufzuhelfen. Der Magier blickt den Mann hilfesuchend an und zeigt das Gildensiegel auf seiner Handinnenfläche. „Adeptus Engardion von Punin ist mein Name, hoher Herr. Tatsächlich bin ich ein Gildenmagier.“ – „Die Magier aus Punin sind harmlos“, mischt sich die Streunerin ein. „Ihr könnt dem Mann ruhig helfen, er wird es Euch schon danken.“ Der Krieger reicht dem Magier den Arm und hilft ihm aufzustehen: „Na, solange Ihr kein Schwarzmagier seid, gelehrter Herr...“

Und schon hat man zumindest ein wenig Vertrauen gefasst. Der Krieger aus Baliho ist als Weidener vorsichtig, was den Umgang mit der Magie angeht. Doch ihm ist auch klar, dass die Streunerin aus Gareth wohl eine recht gute Menschenkenntnis hat, weit herum gekommen ist und sowohl mit dem Gildensiegel als auch mit der Nennung der Magierakademie in Punin etwas verbinden kann. So ist der erste Schritt des Kennenlernens getan und der Einstieg in die Geschichte dieses Liverollenspiels gefunden.


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