Geweihtenspiel - Eine Einführung
In den Tiefen eines Waldes liegt ein verborgenes Geheimnis, jedoch verhindert ein geisterhafter Wächter, dass die Helden den Wald betreten können. Nachforschungen ergeben, dass der Wächter nur nach Untergang der Praiosscheibe und nur von jenen passiert werden kann, die er als Vertraute aus seinem Leben wieder erkennt. Die Helden unter praiosgefälliger Führung des Junkers Firuntreu von Ebenhardt ersinnen einen wagemutigen Plan auf der Basis eines alten Textes: Sie wollen den Wächter täuschen, indem sie sich als Gäste eines Sumu-Festes ausgeben, von dem sie gelesen haben. Auf jenem Fest trugen alle Gäste geflochtene Blumenkränze oder hölzerne Amulette als Zeichen der Gemeinschaft, und genau das wollen die Abenteurer versuchen.
Am Nachmittag versammeln sich die Helden um den Ingerimmschrein, neben dem die Geweihte des Ingerimm, Ingremhild aus Baliho, gerade ein Axtblatt wetzt. Die Abenteurer warten einige Momente ehrfürchtig und wollen das Werk der Geweihten nicht stören, doch ihre Aufgabe ist wichtig und so tritt der Donnerbacher Krieger, der sich auch ein wenig im Schmiedehandwerk auskennt, vor und spricht die Geweihte an. Freundlich blickt sie auf und die Abenteurer erzählen von der Gefahr und ihrem Lösungsansatz.
Ingremhild setzt sich zusammen mit allen an den Schrein und gemeinsam überlegen sie, was sie brauchen, um den Plan in die Tat umzusetzen, bevor die Geweihte der Gruppe Ingerimms Segen wünscht und sie auf die Suche nach den Materialien gehen.
Nach der Rückkehr beginnen sie die Kränze zu flechten und die Amulette aus einem Ast zu schnitzen. Der Schrein wird zur Werkbank, die Traviageweihte würde wahrscheinlich schimpfen wenn sie sähe, dass ihr Esstisch ebenfalls als Werkbank genutzt wird. Es wird gesägt, geschnitzt, geflochten, geschliffen und bemalt, während die Geweihte den Abenteurern von Ingerimms Taten, den Idealen von Fleiß und Beharrlichkeit erzählt und selbst auch Hand mit anlegt, wo es nötig ist.
Zwei Wassermaß später liegen drei Kränze und vier Amulette auf dem Tisch und die Geweihte sieht sich die fertigen Werke an. Dann werden alle Gegenstände auf den Schrein gelegt und die Abenteurer erklären beim Ablegen dem Herrn Ingerimm, was sie geschaffen haben und wozu.
Die Ingerimmgeweihte wartet ab, bis die Kränze und Amulette auf dem Schrein liegen und beginnt dann mit den Anwesenden ein Gebet, in dem sie die Werkstücke beschreibt, die Einzelschritte ihrer Entstehung durchgeht und dann die Abenteurer Bitten an Ingerimm formulieren lässt. Sie beendet diese Bitten mit einer kurzen Fürsprache für die Helden bei ihrem Herrn in Alveran, bevor sie jeden einzelnen mit einem kräftigen Händedruck und einem Klopfen auf die Schulter auf den Weg schickt.
Es ist dunkel geworden und am Waldrand versammeln sich die Tapferen, die es wagen wollen, mit den Amuletten und Kränzen geschützt in den Wald zu gehen. Es ist der Novize der Rondra, Leuander aus Rommylis, der den kleinen Trupp um den Junker von Eberhardt anweist, sich mit ihm hinzuknien.Er stößt das Schwert vor sich in die Erde und umfasst das Heft mit starkem Griff, während er den Blick in Richtung des Sternbildes Schwert richtet.
Die anderen folgen und als sie alle knien, beginnt er mit einem kurzen Gebet an die Herrin des Sturmes, mit der Bitte um Mut in schwerer Stunde. Und dann erheben sie sich, um im Wissen um der Götter Beistand in dieses Abenteuer zu ziehen und diesen verwunschenen Wald zu erkunden…
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