Welches Regelwerk wird verwendet?
Neben den organisatorischen Informationen und der Intime-Kommunikation zum Setting der Veranstaltung ist es auch wichtig, welche Spielphilosophie die Orga verfolgt und welches Regelwerk dabei zur Anwendung kommt. Das Spielerlebnis kann, je nach Regelwerk, auf einem Con durch die Regelfülle oder –knappheit stark variieren.
Es bestehen beispielsweise massive Unterschiede zwischen einem punktebasierten, sehr eng an Pen&Paper Tischrollenspiele angelegten System auf der einen Seite und rein darstellungsorientierten, punktelosen Regelwerken auf der anderen Seite. Das Punktesystem legt ganz klar fest, welche Fähigkeiten ein Charakter hat, wie viele Treffer er aushält, wie viel Schaden welche Waffen macht, wie die Heilung funktioniert, wer welche Rätsel lösen, Schlösser öffnen oder Pflanzen erkennen kann oder nicht. Je nach Orga haben diese Festlegungen nur für die Charaktererschaffung Relevanz und treten beim Liverollenspiel stark in den Hintergrund. Auf manchen Veranstaltungen sind aber die Werte im Spiel durchaus wichtig und werden sogar überprüft oder abgefragt.
Das andere Extrem sind komplett freie System, die lediglich durch die Darstellbarkeit von Fähigkeiten eingegrenzt werden. Die bekanntesten sind hier DKWDDK (Du kannst, was du darstellen kannst), DKWDK (Du kannst, was du kannst) und in der heutigen Zeit sehr häufig verwendet: Die Zwei Regeln. Bei allen punktelosen Systemen steht das überzeugende Darstellen von Charakterkonzept und Fähigkeiten im Vordergrund des Spiels, während Regelmechanismen eine untergeordnete Rolle spielen. Oft wird hierbei jedoch kritisiert, dass ein DKWDDK-Charakter nur durch die OT-Fähigkeiten seines Spielers eingeschränkt wird und oft während dem Spiel die Fähigkeiten besitzt, die gerade gebraucht werden.
Und natürlich gibt es noch viel Raum zwischen diesen beiden Extremen. Diese Seiten orientieren sich sehr stark am „Codex für stimmungsvolles Liverollenspiel“, bauen darauf auf und ergänzen die darin definierten Grundlagen in verschiedenen Kapiteln. Der Codex baut grundsätzlich auf dem DKWDDK-Prinzip auf, geht aber noch ein ganzes Stück weiter. Mit optionalen Richtwerten schlägt er auch die Brücke zu Punkteregelwerken und gibt dem Spieler die Möglichkeit, sich für sein persönliches Spiel an Werten zu orientieren, wenn er diese benötigt. Während des Spiels sind diese jedoch nicht relevant! Wir wollen mit diesem Projekt und diversen Ergänzungen zu den Grundlagen im Codex versuchen verschiedene Pauschalkritiken am DKWDDK-Konzept abzufangen. Den Schlüssel dafür sehen wir in der Verwendung stimmungsvoller Charakterkonzepte mit Ecken, Kanten, aber auch Grenzen des Charakters, die ganz ohne Punktewerte auskommen. Und wir wissen aus langjähriger Erfahrung, dass dies wirklich gut funktionieren und unglaublich viel Spaß machen kann.
In den folgenden Abschnitten bauen wir auf den Inhalten des Codex auf. Es macht also auf jeden Fall Sinn, die Richtlinien vorher gelesen zu haben.
-> Die Inhalte des "Codex" für stimmungsvolles Liverollenspiel ansehen!
-> Den "Codex" für stimmungsvolles Liverollenspiel herunterladen!
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